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© by Birgitt Arnold.
... Am Freitag hatte das Wetter wieder gewechselt. Es war etwas wärmer geworden und regnete. Durch den Regen begann der Schnee zu schmelzen. Nachts aber war es immer noch kalt genug, dass die Straße wieder gefror.
   Eigentlich wollte Sabine mit ihrer Tochter zusammen einen Spaziergang im nahe gelegenen Park machen. Vielleicht hätten sie noch Schlitten fahren können oder die Enten im Teich füttern. Aber jetzt hing der Himmel voll dicker Wolken und es regnete so stark, dass man sogar mit einem Schirm nass werden würde. „Es gibt kein schlechtes Wetter“, hatte ihre Mutter immer gesagt, „nur falsche Kleidung.“ Aber Sabine hatte heute keine Lust auf Regenjacke, Gummistiefel und Schirm. Marie wäre das egal gewesen, sie war bei jedem Wetter gerne draußen, aber ganz besonders dann, wenn es regnete. Sabine zog ihr dann immer eine Matschhose an und Gummistiefel. Dazu noch eine Regenjacke und den lustigen Schirm mit Leuchtstreifen, der durchsichtig war und aufgedruckte Buntstifte  enthielt. So ausgestattet hüpfte Marie in jede Pfütze. Sabine lief meistens 2 Schritte hinter Marie um nicht nass zu werden, wenn Marie in die Wasserlache sprang. Nach so einem Spaziergang gönnten sie sich zu Hause ein warmes Bad; das war genau das richtige um nicht krank zu werden.
   Heute aber hatte sogar Marie keine Lust spazieren zu gehen und das war Sabine gerade recht. Also machten sie es sich auf dem Sofa bequem. Marie kuschelte sich an ihre Mutter: „Ich bin so kuschelig“, sagte sie und meinte damit, dass sie gerade so verschmust sei. Dann spielten sie das neue Spiel, das Marie zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Sabine las zuerst die Beschreibung durch, dann ging es los. Nachdem zuerst Sabine einmal gewonnen hatte, und danach viermal von Marie besiegt worden war, las Sabine ihrer Tochter in einem ihrer Lieblingsbücher vor. Dazu tranken sie Tee. Marie mochte am liebsten Fencheltee. Als Sabine damals abgestillt hatte und begann, Marie Brei und Gemüse zu füttern, war Marie unruhiger geworden und hatte vermehrt geweint. Der Kinderarzt hatte dann vermutet, dass es Blähungen sein, die Marie plagten. Er empfahl Sabine, dem Kind Fencheltee zum Trinken zu geben und bereits einem Tag später hatte Sabine das Gefühl, dass es Marie wieder besser gehe. Seit diesen Tagen mochte Marie gerne Fencheltee. Als Marie dann angefangen hatte zu sprechen, hatte sie immer „Chenfeltee“ gesagt. Sabine fand, dass dieses Wort noch schwerer auszusprechen war als Fencheltee. Marie hatte damals noch mehr Wörter, die sie so lustig aussprach. „Paperigabiga“ war Paprika und der „Rollaladen“ war der Rollladen. Sabine liebte diese kindlichen Versprecher ihrer Tochter. Eine Zeit lang hatte sie alle Wörter, die Marie nacheinander sprechen konnte, aufgeschrieben. Dann aber hatte sie vergessen, die neu dazu gekommenen Wörter zu notieren und heute sprach Marie so viel, dass es ein Buch füllen würde, das alles aufzuschreiben.
Sabine kochte also sie eine große Tasse „Chenfeltee“ für Marie, tat ein wenig Zucker hinein und brühte sich anschließend eine Kanne schwarzen Tee auf. Am liebsten mochte sei eine aromatisierte Mischung mit Kirsch oder Vanille. Sabine konnte dieses Kraut nicht ausstehen, wie sie zum Fencheltee sagte, sie trank ihn höchstens, wenn sie krank war. Tee trinkend und selbst gebackene Plätzchen knabbernd saßen sie dann auf dem Sofa und träumten vom kommenden Urlaub am Meer. Sabine erzählte ihrer Tochter von dem vielen Wasser, das es dort gab, den Wellen, vom Strand und von den Sandburgen, die sie am Strand bauen konnten. Und Schwimmen sollte Marie dort lernen. Marie wollte wissen, wie das geht, das Schwimmen. Sabine versuchte es ihr mit Worten zu erklären, aber Marie machte dabei einen Gesichtsausdruck, als würde ihre Mutter in Englisch mit ihr sprechen. Um es Marie zu verdeutlichen, legte sich Sabine bäuchlings auf einen kleinen Hocker. Der Hocker war klein und die Sitzfläche drückte Sabine ganz ordentlich in den Magen. Dennoch zeige sie ihrer Tochter, wie sie mit den Armen paddeln musste und dabei gleichzeitig die Beine wie ein Frosch bewegen sollte. „Mama, du siehst aus wie ein Käfer auf dem Rücken“, lachte Marie, als sie ihre Mutter so rumzappeln sah. „Ich glaube, das zeige ich dir besser, wenn wir im Wasser sind“, sagte Sabine lachend und kitzelte Marie, dass diese umso mehr lachen musste. „Was“, sagte Sabine dabei scherzend „du lachst deine Mami aus! Na warte, Engelchen“, und kitzelte Marie immer weiter. Die beiden alberten noch eine Weile herum, dann machte Sabine den Vorschlag, zum Abendessen eine Pizza zu backen. Marie war sofort Feuer und Flamme. Pizza war schließlich ihr Lieblingsessen. Und Nudeln mit Ampelgemüse. Letzteres hatte Sabine aus der Not heraus selbst erfunden. Als Sabine vor ein paar Monaten im Supermarkt roten Paprika gekauft hatte und zu Hause feststellen musste, dass ein Paprika aus dem Beutel bereits eine kleine eingedrückte Stelle hatte. Bevor das Gemüse also anfing, faul zu werden, musste Sabine damit etwas kochen. Marie hatte sich aber an diesem Tag Nudeln gewünscht und so kochte Sabine kurzerhand ein paar Nudeln für sie beide ab, mischte sie mit Mais, dem klein geschnittenem roten Paprika und Erbsen aus der Dose. Danach schob sie das Ganze nur noch kurz in den Backofen. Als Marie dann fragte, wie denn das Essen hieß, sagte Sabine: „Nudeln mit Ampelgemüse“ zu ihr. Aber am allerliebsten mochte sie die Pizza, die ihre Mutter backte. Mit selbst gemachtem Hefeteig und selbst belegt, nicht fertig gekauft aus dem Gefrierschrank! Marie rannte zum Küchenschrank und hatte schon die Waage aus dem Schrank genommen, als plötzlich das Telefon im Flur klingelte. Als Sabine den Hörer abnahm und ihren Namen genannt hatte, erklang es aus dem Hörer: „Hallo, isch bins, der Klausch Kunscht!“ „Oh, Hallo, Hr. Clown!“, erwiderte Sabine. Irgendwie freute sie sich, dass Klaus anrief...
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